Erntedank 2022 mit Taufe und Musik am geschmückten Taufstein
Erntedank 2022
Rückblick Erntedank 2022:
Erntedank hat Tradition. Die Kirchen werden geschmückt. Es wird mit Gemüse und Früchten herbstlich bunt dekoriert. Auch dieses Jahr war es bei uns wieder wunderschön am 25. September, an unserem Entedank-Gottesdienst: Susanna Rütimann, Eveline Schweingruber und Martina Wietlisbach haben die Kirche herbstlich und mit den Erntegaben, in einem grossen Korb vor dem Taufstein platziert, gestaltet. Dabei konnten wir auch von der Deko der Dorfet von der Woche vorher noch profitieren. Nicht nur in der Kirche, sondern auch auf dem Weg zur Kirche habe ich am Wochenende vom Erntedank meine Freude gehabt, wenn herbstliche Farben und Blumen meinen Weg säumten. Dafür nochmals herzlichen Dank!
Dieses Jahr wurden im Gottesdienst drei Kinder getauft. Die Eltern brachten – neben ihren Kindern – noch etwas mit, was ihnen sehr wichtig ist und wofür sie im Alltag dankbar sind.
Zusammen mit Emil, dem ältesten der drei Kinder, habe ich das Taufbecken vorbereitet: Blumen wurden ausgelegt und das Wasser behutsam ins Becken gegossen. Dazu kam eine Schüssel mit Salz, eine Wasserflasche und eine herbstliche Kastanie in ihrer etwas stacheligen Hülle an den Rand des Beckens, welche die Familien mitgebracht hatten. Alles Kleinigkeiten, wofür sie dankbar sind im Alltag – neben ihren Kindern natürlich.
Um «Dankbarkeit» ging es dann in der Predigt über den Text aus dem Matthäusevangelium: Heilungsgeschichten und die daran anschliessende «Speisung der 4.000». Dabei war ein Gedanke, dass Dankbarkeit vom Empfangen her kommt: Zunächst sind die Menschen nicht dankbar, sondern beladen mit den Gebrechen, Leiden und Krankheiten, die sie haben. Doch sie hatten Hoffnung, dass Jesus sie heilen könnte. Damit kamen die Menschen zu ihm. Dort konnten sie ihren «Rucksack voller Probleme» ausschütten und leer machen. Jesus, der ja gesagt hat «kommt her zu mir, alle, die mühselig und beladen seid», heilt sie. Um in der Speisung der 4.000 anschliessend mit einem vollen Bauch und vielleicht auch einem Rucksack an Vorräten nach Hause zu gehen, musste das ersteinmal leer gemacht werden. Nun ist Platz um zu empfangen und eben auch, um dankbar zu sein. Satt gingen alle nach Hause und es blieb sogar noch etwas übrig – wie bei uns im Erntedankgottesdienst, wenn nach der Kirche die Gaben noch gegen eine Spende zur Kollekte mitgenommen werden konnten.
«Alle wurden satt» heisst es im Bibeltext. Im Gottesdienst stand dann auch noch der Apell, mehr von dem zu teilen, was wir haben. Reichtum ist nicht unbedingt materiell. Im Christlichen Glauben beginnt Reichtum mit dem Glauben. Das zu teilen ist schon ein Anfang. Wenn darüber auch noch materielle Dinge des täglichen Lebens geteilt werden können, dann werden auch in der Welt alle satt – bei Jesus konnte man das eindrücklich sehen, wie er das gemacht hat.
Unser Gottesdienst wurde musikalisch von Corinne Sonderegger und unserer Musikerin Nadja Margot gestaltet. Corinne Sonderegger spielte dabei Werke von Mozart bis hin zu Filmmusik von Ennio Morricone auf ihrer Oboe – davon waren die Gottesdienstbesucher:innen zu Recht begeistert. Nadja Margot begleitete sie wunderbar auf Orgel und Klavier.
Pfr. Johannes Keller